Geschichte

Diabolo (aus den Altgriechischen διαβάλλειν / διαβάλλω (diabállein / diabállô) durcheinanderwerfen, hinüberwerfen / ich werfe hinüber) ist ein Spielgerät, mit dem man jonglieren kann.


Das Diabolo ist eines der ältesten bekannten Jonglierrequisiten. So gibt es Überlieferungen, wonach es bereits 1766 v. Chr. Diabolo-Spieler in der Shang-Dynastie gab. Funde aus der Steinzeit lassen vermuten, dass sogar in der Vorzeit ein Spiel dieser Art bekannt war (Diabolo aus Knochen oder Holz, Stöcke aus Holz, Schnur aus Pflanzenfasern, Sehnen). Es wurde um 1794 zur Zeit des Kaisers Qianlong vom englischen Botschafter in China, Lord George Macartney, nach Europa eingeführt. In Frankreich, wo das Spiel besonders in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr beliebt war, hieß es seit 1812 „le Diable“ – der Teufel (wegen der Ableitung des Wortes für „Teufel“ in den romanischen Sprachen (it: diavolo, span. diablo, frz. diable) aus demselben griechischen Wort wie das Spiel heute wurde es in diesen Ländern gerne „Teufel“ genannt). In China heißt es Kouen-Gen (den Bambus pfeifen lassen) oder (Dǒu) Kōng Zhú (leerer (Rüttel) – Bambus (chin. (斗)空竹)) und wurde seit alters her aus Bambus (Diabolo wie Stöcke) oder geschlagenem Metall (Diabolo) gefertigt. Während der Rotation in der Luft surrten die Diabolo-Doppelkegel oder -Doppelscheiben aus Bambus dank hoher Drehzahl und Löchern am Außenrand. Bei entsprechender Drehzahl und Konstruktion können auch Diabolos aus Metall oder Kunststoff surren. In Südost- und Ostasien wird das Erzeugen des Surrens als erstes Lernziel angestrebt, bevor man sich die eigentlichen Spielkunstgriffe aneignet. Während in Europa die Doppelhohlkörper (Kegel, Halbkugeln) benutzt werden, bevorzugt man in China Doppelhohlscheiben auf einer etwas längeren Achse, auch als „Chinesisches Jo-Jo“ bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts schufen der Franzose Verleger Gustave Philippart und der Brite Charles Burgess Fry das Wort „Diabolo“. In Frankreich wurde das Diabolospiel seitdem wieder neu aufgebracht. Bis in die 1950er Jahre war es auch in Deutschland allgemein verbreitet. Seit den 1980er Jahren wird es wieder vermehrt gespielt.